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Arendseebahn
 
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Geschichte: Der Bau der Bahnstrecke Salzwedel-Geestgottberg wurde bereits vor dem Ersten Weltkrieg durch
Gesetz festgelegt, konnte aber erst nach Kriegsende von der Deutschen Reichsbahn vollendet werden.
Am 4. Mai 1922 wurde der Abschnitt Salzwedel-Arendsee
eröffnet. Das östliche Teilstück nach Geestgottberg folgte am 15. Dezember desselben Jahres.
Die Personenzüge befuhren die Verbindung Salzwedel-Wittenberge und
hielten an allen Stationen. Alle Halte wurden als Bahnhöfe errichtet und wiesen Anlagen zum Versand und Empfang landwirtschaftlicher Güter auf.
Auffällig sind die einheitlichen, zweistöckigen und spitzgiebeligen Empfangsgebäude aller Unterwegsbahnhöfe.
1975 wurde die Strecke im Personenverkehr täglich von fünf Zugpaaren bedient, wobei es in einer Richtung sechs Fahrten gab. Seit der Umstellung auf
Taktverkehr fuhren die Personenzüge im Zweistundentakt, so dass 1999 täglich acht Zugpaare auf der Strecke waren. Zugkreuzungen fanden ausschließlich in
Arendsee statt. Die Züge wurden mit der Baureihe 202 und bis zum 28. September 2003 mit Schienenbussen der Baureihe 772 gefahren. Sie brauchten etwa
75 Minuten für die Fahrt von und nach Wittenberge. Die Verbindung von Salzwedel nach Wittenberge war die letzte in Deutschland, auf der die Schienenbusse dieser
Baureihe planmäßig eingesetzt wurden.
Der Güterverkehr wurde am 1. Januar 1995 eingestellt. Eine gewisse Bedeutung im Güterverkehr besaß die Strecke in den 1960er und 1970er Jahren, als zur
Entlastung der großen Nord-Süd-Strecken Züge mit entladenen Kali-Wagen von den Seehäfen über die Strecke Geestgottberg - Salzwedel geführt wurden.
Im September 2002 bestellte das Land Sachsen-Anhalt die Personenzugleistungen zwischen Salzwedel und Wittenberge aufgrund geringer
Fahrgastzahlen ab: im Durchschnitt benutzten nicht mehr als 70 Reisende pro Tag die Bahnstrecke. Nach Protesten vor allem der Gemeinde Arendsee wurde in den
zwei Folgejahren der Verkehr an Wochenenden aufrechterhalten. Zwischenzeitlich wurde ein System entwickelt, bei dem anhand von Voranmeldungen kurzfristig
entschieden werden sollte, ob ein Zug oder ein Bus verkehren sollte. Nachdem sich dieser Vorschlag als unpraktikabel herausgestellt hatte, wurden
zum 11. Dezember 2004 auch die verbliebenen Zugleistungen abbestellt. Kurz zuvor wurden die Schienenbusse durch Dieseltriebwagen der Baureihe 642 abgelöst.
Im September 2004 pachtete die Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) die Strecke zusammen mit deren südwestlicher Fortsetzung Salzwedel-Oebisfelde. Es war
geplant, während des Fahrplanjahres 2007/08 den Schienenpersonenverkehr zwischen Klötze an der Bahnstrecke Salzwedel-Oebisfelde und
Wittenberge "auf Teilabschnitten" wieder aufzunehmen. Das Kursbuch vermerkte diese Pläne unter der Kursbuchnummer 303. Dafür hatte die Strecke
Salzwedel-Geestgottberg den Namen "Altmarkbahn" erhalten.
Die DRE und der Altmarkkreis Salzwedel erarbeiteten im Oktober 2011 ein Konzept, das vorsah, die Strecke nach dem Schmiedeberger Modell mit
Dieseltriebwagen zunächst zwischen Salzwedel und Arendsee zu bedienen. Dabei sollte die DRE die Infrastruktur bereitstellen und der Landkreis den Betrieb
durchführen, wobei zur Finanzierung die bisher für den Busersatzverkehr vom Aufgabenträger NASA bereitgestellten Regionalisierungsmittel wieder für die
Schiene verwendet werden sollten. Außerdem wurde zur Erreichung einer tragfähigen Fahrgastanzahl die Verlagerung des Schülerverkehrs auf die Schiene als
notwendig angesehen. Es war geplant, ab Sommer 2012 mit dem Aus- bzw. Neubau der Haltestellen und der Ertüchtigung der Strecke für 60 km/h zu beginnen. Später
sollte auch die Reaktivierung des Streckenabschnitts Arendsee-Geestgottberg angestrebt werden. Anfang Mai 2012 lehnte der Kreistag des Altmarkkreises auf
Empfehlung seines Wirtschaftsausschusses fast einstimmig das Konzept aus finanziellen und schulpolitischen Gründen ab. Das kreiseigene
Omnibusunternehmen PVGS hat einen Mehrbedarf des Bahnverkehrs von mindestens 1,1 Millionen Euro errechnet.
Im Mai 2014 wurde der Streckenabschnitt zwischen Ritze und Arendsee zu Forschungszwecken von dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit dem
Zweiwegemessfahrzeug "RailDrive" befahren. Ziele sind die Untersuchung der Sensorik und die Erprobung neuer Technologien wie die autarke Ortung von
Schienenfahrzeugen.
Die DRE verfügt über eine Betriebsgenehmigung für die gesamte Strecke, die bis 2024 gilt. Den Betrieb
aufgenommen hat sie nur auf dem Abschnitt Salzwedel-Arendsee, der Rest der Strecke wird nicht bewirtschaftet.
In der Sitzung der Regionalversammlung Altmark am 12. Juni 2019 wurde beschlossen, daß die Schienenverbindung
von Oebisfelde über Salzwedel nach Geestgottberg als regionales Entwicklungsziel erhalten bleiben soll. Im
ursprünglichen Entwurf sollte sie entfallen. Trotzdem gibt es von Seiten der Kommunen Bestrebungen die Strecke
zu entwidmen, da dadurch Kosten beim Straßenbau vermieden werden können (vor allem durch Verzicht auf eine
Brücke über die A 14).
Seit Sommer 2023 fand nach vielen Jahren der Abwesenheit wieder regelmäßiger Güterverkehr statt, wenn
auch nur auf einem rund 1,3 km langem Teilstück von Geestgottberg bis zum Betonwerk.
 
Quelle: Wikipedia > Bahnstrecke Salzwedel-Geestgottberg, Stand 10.1.2016 u. 26.11.2020
 
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5.3.24: DB an Güterumschlagplatz Geestgottberg auf der Arendseebahn interessiert
Die Verladung von Schüttgut auf dem Umschlagplatz von Happy Beton im Zuge der Bauarbeiten der
Autobahn 14 hat sich nach der Reaktivierung des kurzen Teilstückes der Arendseebahn
recht positiv entwickelt. Der Sand dafür kommt aus der Region, der Split aus der Lausitz.
Dank der Schienentransporte ersetzte ein Güterzug rund 100 Lkw-Fahrten von Hoyerswerda
bis nach Geestgottberg, teilte Frank Potschwadek, Vertriebsleiter der Happy KSR, der Altmark-Zeitung
mit. "Wir transportieren dieses Material klimafreundlich per Güterzug direkt vor die Haustür
von Happy Beton">, so Potschwadek weiter.
Auch nach der Abarbeitung des laufenden Auftrages gibt es bereits Folgeaufträge für den
Umschlagplatz bei Geestgottberg. Selbst die DB hat mittlerweile Interesse an diesem Standort bekundet.
   
  Bericht der Altmark-Zeitung vom 5.3.24
 
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7.12.23: Gütertransporte per Schiene von und zur Fa. Jackon vorerst gescheitert
Im Rahmen der Sitzung des Arendseeer Wirtschaftsausschusses zeigten sich einmal mehr die Versäumnisse der
vergangenen Jahrzehnten hinsichtlich eines Güterverkehrs auf der Schiene. Insgesamt erschwerte die Ausrichtung
auf den LKW eine diesbezügliche Verkehrsverlagerung. Die Bundespolitik habe mit der Konzentration
auf den Lastkraftwagen mit dazu beigetragen, "dass vorhandene Strecken so schwer zu reaktivieren
seien", so zitierte die Salzwedeler Volksstimme Bruno Graab vom Mechauer Dämmstoffhersteller Jackon.
Gemäß Michael Frick und Christian Engelbrecht von der Firma Altmark-Rail als möglicher Transporteur
bedingte das von Jackon auch aus ökologischen Gründen angedachte Ansinnen u. a. aufgrund der
nicht elektrifizierten Strecke das Vorhalten zweier
Diesellokomotiven, sowohl von Mechau nach Stendal zum Lokwechsel wie auch beim Empfänger im Raum Basel.
Gänzlich begraben möchte man das Projekt aber nicht.
   
  Artikel dazu in der Salzwedeler Volksstimme vom 7.12.23
 
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23.11.23: Wirtschaftsausschuß Arendsee berät u. a. über Güterverkehr von und zur Fa. Jackon
Am 5. Dezember möchte der Wirtschaftsausschuß der Stadt Arendsee auf seiner Sitzung
im Hause der Firma Jackon in Mechau u. a. über die Chancen des Güterverkehrs
auf der Arendseebahn beraten. Aufgrund gestiegener Kosten für den LKW-Verkehr drängen vermehrt Firmen
wieder auf die Schiene.
Um sich eine genaueres Bild zu verschaffen sind die folgenden Referenten eingeladen worden:
Bruno Graab (Vertriebsleiter der Fa. Jackon)
Gerhard Curth (Geschäftsführer der Deutschen Regionaleisenbahn DRE)
Michael Frick (Geschäftsführer der Altmarkrail GmbH aus Oebisfelde als möglicher Transpoteur)
   
Artikel der Altmark-Zeitung vom 23.11.23
 
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27.10 2023: Wie geht es weiter mit der Arendseebahn ?
Antworten darauf gab der Verein "Die Bahn bleibt" zum Teil am 27. Oktober auf einem Infoabend im Hotel
"Deutsches Haus" Haus in Arendsee. Interesse an einer Wiederbelebung der Strecke zeigte neben
einem Arendseeer Stadtratsmitglied auch der Logistikchef Bruno Graub vom Dämmstoffhersteller
Jackon aus Mechau. Diese würde gerne Güter für einen Großkunden an der Schweizer
Grenze seine Produkte über die Schiene transportieren lassen. Darüber hinaus wäre auch
die Anlieferung von Grundstoffen nach Mechau per Eisenbahn denkbar.
Obwohl man gerne umweltfreundlichere Transporte befürworte, muß es sich letztendlich wirtschaftlich
rechnen, so Graub. Aufgrund der steigenden Mautgebühren für LKW mit Verbrennungsmotoren
rückt damit die Bahn wieder mehr in den Fokus.
Es soll bei verschiedenen Eisenbahnunternehmen Angebote eingeholt werden.
(Anm. Altmarkbahnen: LKW-Maut ab Dezember 2023 zwischen 17,8 und 51,6 Cent/km; Elektro-LKW 0 Cent
[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lkw-Maut_in_Deutschland#2023]. Zum
Vergleich: Schienenmaut > Grundpreis bei der DB lag 2022 bei 5,02 €). Hier gilt
es weiter an einer Angleichung der Mautsätze zu arbeiten. Ein Zug der seine
Energie aus Oberleitungen bezieht sollte nicht schlechter gestellt sein als z. B.
ein Wasserstoff-LKW, soll die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene gelingen.)
Der Verein selber plant noch für 2023 einen Sonderzug von Salzwedel bis nach Kläden
fahren zu lassen. In diesem Zusammenhang ermahnte der Verein die Deutsche Regionaleisenbahn
den Streckenabschnitt bis dahin in einen befahrbaren Zustand zu versetzen. Hingewiesen wurde
auch auf den erfolgten "Lückenschluß" bei Harpe, Hier waren vor einigen
Jahren Gleise gestohlen worden.
Nicht angesprochen wurde die geplante Abgabe von rund 20 km der Bahnstrecke seitens der DRE
von Arendsee ostwärts bis kurz hinter dem Aland.
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Juli 2023: DRE schreibt Teile der Arendseebahn zur Übernahme aus
Aufgrund von zusätzlichen Kosten für die Deutsche Regionaleisenbahn als Pächterin der Bahnstrecke (noch bis 2024),
möchte sie den Abschnitt von Arendsee bis kurz hinter der Brücke über den Aland abgeben. Laut eines DRE-Mitarbeiters
sollen diese Zusatzkosten ihren Ausgangspunkt im Verkehrsministerium von Sachsen-Anhalt haben. Die jetzige, wie auch die
Vorgängerregierung hat kein Interesse an einer Wiederbelebung der Arendseebahn und würde sie lieber heute als morgen
abmontieren lassen. In die Entscheidung der DRE spielen auch die erforderlichen, immensen Instandsetzungskosten mit rein.
Findet sich kein Interessent für eine Übernahme, droht die Entwidmung dieses Streckenteils, was einer
Wiederbelebung diametral entgegenstehen würde.
 
Ausschreibung
 
Quelle: www.regionaleisenbahn.de > Ausschreibungen
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Juni 2023: Probegüterzug auf der Arendseebahn
Ende Juni fuhr nach langem Dornröschenschlaf auch auf dem östlichen Ast
der Arendseebahn wieder einmal ein Zug, wenn auch nur ein sehr kleines Stückchen von
Geestgottberg in Richtung Arendsee. Damit konnte dort die Betriebserlaubnis erlangt werden.
Auch wenn die gefahrene Strecke kurz war, so hatte sie doch symbolischen Wert, da
kaum noch jemand nach den vielen Reaktivierungsrückschlägen überhaupt mit einem
Bahnverkehr in jenem Bereich gerechnet hat.
Die Aussichten stehen nicht so schlecht, daß zumindest einer kleiner Teil im Zuge des Baus der A 14
für den Transport von Baustoffen genutzt werden wird, und somit die Deutsche Regionaleisenbahn
Einnahmen über die Trassenentgelte (Schienenmaut) erzielen kann.
Für eine Wiederaufnahme des ÖPNV sieht es hingegen nicht so rosig aus. Die Verkehrsministerin von Sachsen-Anhalt,
Lydia Hüskens (FDP), sieht keinen Bedarf für einen Schienenverkehr zwischen Salzwedel und
Geestgottberg (Wittenberge).
(Anm.: Der Streckenabschnitt Wittenberge - Geestgottberg, wie im Zeitungsbericht genannt, gehört nicht
nicht zur Arendseebahn, sondern zur Verbindung nach Stendal.)
Bericht der Salzwedeler Volksstimme vom 23.6.2023
   
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Jahresrückblick Arendseebahn 2022
26.12.2022: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hinsichtlich von Aktivitäten machten sich auch 2022
bemerkbar. Aber es gibt Fortschritte zu berichten. So konnte die durch einen Schienenklau vor Jahren entstandene
Gleislücke bei Harpe geschlossen werden. Von Geestgottberg bis zum Werk der Firma Happy-Beton ist die Bahnstrecke
wieder befahrbar. Für die Aufnahme des Güterverkehrs fehlt jetzt nur noch die behördliche
Genehmigung. Damit könnte die Pächterin der Strecke, die Deutsche Regionaleisenbahn DRE, Einnahmen durch
Trassenentgelte, die sogenannte Schienenmaut, für die Nutzung der Gleise erzielen.
In der Adventszeit schließlich kamen Interessierte in den Genuß die Arendseebahn von Mechau nach Kläden
per Schienen-LKW zu befahren (Bericht siehe unten).
Als größter Instandsetzungsbrocken steht nun noch die Erneuerung der Bahnschwellen bei Arendsee an.
(Quelle: Rundschreiben des FV "Die Bahn bleibt" vom 26.12.2022.
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6. Dez. 2020: Bestrebungen der CDU-Fraktion im Salzwedeler Stadtrat die Arendseebahn zu entwidmen vom Bauausschuß einstimmig abgelehnt; einschließlich von dessen CDU-Mitgliedern! Deutliches Ja zum Erhalt der Strecke.  
 
Zeitungsbericht General-Anzeiger Altmarkkreis Salzwedel vom 5. Dezember 2020
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1. Feb. 2020: Koordinierungstreffen "Streckenpatenschaften".
Auf dem Einweihungstreffen der "Brückenbauer" im November wurde der Vorschlag von
Streckenpatenschaften hinsichtlich von Pflegearbeiten geäußert. Daran anknüpfend lud der
DBV RV Altmark-Wendland e. V. zu einem diesbezüglichen Koordinierungstreffen am 1. Februar in das
Dorfgemeinschaftshaus in Krüden ein. Hier wurde darüber beraten, wer bereit wäre welchen
Abschnitt für regelmäßige Freischnitte zu übernehmen. Solche Patenschaften
könnten den Verein wie auch die DRE entlasten, und somit das Erscheinungsbild der Arendseebahn
in der Öffentlichkeit verbessern helfen.
Auf Anhieb konnten 12,5 der 42,7 km langen Bahnstrecke von Geestgottberg nach Salzwedel an Paten/Patinnen
vergeben werden; weitere Bereitschaften wurden aus Mechau und Riebau gemeldet.
Bevor es losgehen kann, soll aber noch die versicherungstechnische Frage abgeklärt werden.
Bericht der Osterburger Volksstimme vom 5.2.2020
   
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